Das Geheimnis der duftenden Essenzen
Ätherische Öle sind die - durch mechanische Verfahren - gewonnenen Aromen aus den Zellen der Pflanzen. Je nach Qualität, Pflanzengattung, Anbaubedingungen, Erntezeit, Extraktionsverfahren und Qualitätskontrollverfahren, haben sie unterschiedliche (therapeutische) Eigenschaften und Wirkungen.
Zum Beispiel ist die rote Mandarine ganz anders in ihrer chemischen Struktur und demnach ihrer Wirkung, als die grüne Mandarine.
Lavendel ist ebenfalls ein gutes Beispiel für komplett unterschiedliche Wirkungsweisen. Echter Lavendel (lavandula angustifolia) und die Hybridzucht Lavandin (lavandula x hybrida) unterscheiden sich deutlich in ihrer chemischen Zusammensetzung und haben daher ganz andere Eigenschaften und Wirkungen.
Das Geheimnis dahinter ist eine Mischung aus den zahlreichen Inhaltsstoffen wie Terpenen, Alkohol, Ester, Aldehyden, Ketonen, Phenolen.
Die Zusammensetzung der Aromaöle ist hoch komplex und unterschiedlich. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sie bestimmte Effekte in unserem System bewirken.
Wie wirken ätherische Öle in unserem System?
Ätherische Öle sind von ihrer chemischen Struktur her so fein, dass sie in Sekundenbruchteilen die Zellmembran durchdringen und durch die Wand des Zellkerns in diesen eindringen können. Im Gegensatz zu synthetischen Stoffen, die von Natur aus nicht zu unseren Zellen passen, ist es ätherischen Ölen möglich, direkt in der Zelle zu wirken, ohne dort etwas zu zerstören. Sie passen zu uns wie der Schlüssel in das für ihn vorgesehene Schlüsselloch.
Die stärkste Wirkung haben ätherische Öle über den Geruchssinn:
Um Gerüche wahrnehmen und erkennen zu können, bedarf es einer Reihe komplexer Vorgänge in unserem Gehirn. Zuständig dafür ist das olfaktorische System. Es besteht aus verschiedenen Teilen des Gehirns und des Nervensystems, die eng miteinander arbeiten. Diese machen es uns möglich, Gerüche wahrnehmen und deuten zu können.
Ätherische Öle durchdringen die Blut-Hirnschranke. Sie gelangen in das Gehirn und die Blutbahn, wo sie sich mit den Molekülen im Körper verbinden. Durch ihre feine Struktur können sie optimal dort andocken, wo sie benötigt werden und wirken sollen.
Die Öle finden nicht nur über den Geruchsweg Zugang in unseren Körper:
Sie können die Haut- und Schleimhautbarriere überwinden und sind in Sekundenbruchteilen in unserer Blutbahn und im zentralen Nervensystem. Für Menschen mit Anosmie (Fehlen des Geruchssinns) ist die topische Anwendung (über die Haut) eine sehr gute Lösung, von der Wirkungsvielfalt ätherischer Öle zu profitieren. Massagen stellen ebenso eine sehr gute Möglichkeit dar, da bei der Anwendung des ätherischen Öls als Massageöl der Reiz durch die Berührung der Haut entsteht.
Durch die enge Verbindung der Hypophyse (Hirnanhangdrüse), die die Funktion der meisten anderen endokrinen Drüsen steuert, mit dem Hypothalamus (Steuerungssystem des vegetativen Nervensystems: Regulierung der Körpertemperatur, Hunger und Durst, Stimmung, Sexualtrieb, Blutdruck und Schlaf) können wir mit ätherischen Ölen auch unsere Hormone und Neurotransmitter beeinflussen.
So können wir bewusst Einfluss nehmen auf unseren Tag/Nachtrhythmus, unsere Herzfrequenz, den Blutdruck oder unsere Euphorie.
Auch zur
Steuerung unseres Stresssystems
können ätherische Öle im Rahmen der Aromatherapie erfolgreich eingesetzt werden!
Ätherische Öle sind in der Lage, unseren Körper dabei zu unterstützen, selbstständig Antikörper zu produzieren und damit die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Ätherische Öle gelangen innerhalb weniger Sekunden in die Blutbahn, durchringen die Blut-Hirnschranke und sind im gesamten Nervensystem wirksam. Mit ihnen können wir uns in kürzester Zeit von negativen Gefühlen befreien, Ängste loslassen und Verspannungen lösen. Ätherische Öle sind eine effektive Unterstützung, sich bewusst von krankmachenden Emotionen abzuwenden, denn mit ihnen können wir lernen, unsere Gefühle zu kontrollieren, sie zu verarbeiten und auf gesunde Weise mit ihnen umzugehen - ohne sie zu verdrängen.